Durchführung und Auswertung eines hydrologischen Messprogramms als Planungsgrundlage für die neue Fehmarnsundquerung
Zeitraum:
- 2023 – 2024: Durchführung des Messprogramms
- 2024: Aus- und Bewertung der Messungen, Vorlage des Ergebnisberichts
- 2024 – 2025: Ergänzende Messungen zur Ermittlung einer Trübungs-/ Schwebstoffkorrelation bei exponierten Bedingungen mit einem automatisch arbeitenden Probenehmer
Auftraggeber:
- Im Unterauftrag der DMT GmbH & Co. KG, Hamburg für die DEGES und die Deutsche Bahn AG
Für die Konkretisierung der Planungen zur neuen Querung des Fehmarnsundes und als Grundlage für einen entsprechenden Planfeststellungsantrag waren numerische Modelluntersuchungen und umfangreiche Felduntersuchungen erforderlich. Die Felduntersuchungen dienten einer Aktualisierung der vorhandenen Datenbasis und sollten zudem Verifikationsdaten für das numerische Modell zur Verfügung stellen.
Im Rahmen der geforderten Feldarbeiten hat IMP folgende Messungen und Beprobungen durchgeführt:
- Aufnahme von Strömungs- und Seegangszeitreihen am südlichen Rinnenrand des Fehmarnsundes über 1 Jahr
- Monatliche ADCP-Längsprofil-Strömungsmessungen entlang der Fehmarnsundrinne mit begleitenden Tiefenprofilaufnahmen der Wassertemperatur, des Salzgehaltes, der Trübung und des Schwebstoffgehaltes an 7 Lokationen über 1 Jahr
- Monatliche Wasserprobennahme zur Weiterleitung an ein akkreditiertes Labor für die Ermittlung der Schadstoffsituation an 4 Lokationen im erweiterten Umgebungsbereich des Vorhabens über 1 Jahr
- Aufnahme von Wassertemperatur-, Salzgehalts-, Sauerstoffgehalts-, Trübungs- und z.T. Chlorophyllgehaltszeitreihen an vier Lokationen im unmittelbaren Planungsbereich des Vorhabens über 1 Jahr
- Frühjahrs- und Herbstbeprobung der Sohlsedimente im Planungsraum und Analyse der Korngrößenverteilungen
Alle Feldarbeiten konnten mit dem IMP-eigenen Arbeits- und Messboot „IMPULS” durchgeführt werden.
Darüber hinaus wurden die umfangreichen Vermessungsarbeiten der Geo Ingenieurservice Nord-Ost GmbH Co. KG (Geo) im Vorhabens- und Referenzgebiet sowie der potentiellen Verbringungsstelle für das anfallende Baggergut von IMP begleitet. Aus den Fächerecholotaufnahmen und SideScan-Sonar-Arbeiten wurden Peilpläne erstellt sowie umfangreiche Kartierungen u.a. der Bodensedimente, Riffe und Seegraswiesen vorgenommen.
Die von IMP durchgeführten Feldarbeiten konnten sowohl die gewässertypische Dynamik als auch die Verhältnisse bei exponierten Bedingungen erfassen und beschreiben. Zudem wurden wesentliche, lokalspezifische jahreszeitliche Entwicklungen dokumentiert.
Des Weiteren lieferten die Feldarbeiten erste Hinweise auf eine Umrechnungsbeziehung zwischen der gemessenen Trübung und dem vorherrschenden Schwebstoffgehalt. Für eine abgesicherte Korrelationsbeziehung bei hoher Materialkonzentration reichten die erhobenen Daten jedoch nicht aus, so dass ein ergänzendes Messprogramm zur Erweiterung des Datenkollektivs bei exponierter Belastung gestartet wurde. Hierfür hat IMP einen automatischen Probenehmer entwickelt, der über mehrere Wochen autark betrieben werden kann und bei definierter, hoher Trübung die Wasserprobennahme selbstständig auslöst. Bis zum Ende der Wintersaison 2024/2025 konnten so mehrere Messkampagnen mit dem Probenehmer durchgeführt werden, so dass damit das Datenkollektiv bei höherer Materialkonzentration im Wasserkörper verdichtet werden konnte.































