Studien zur Trassenführung und Verlegung von Seekabeln für den Anschluss von Offshore-Windparks

Zeitraum:
  • 1998 – 1999 / 2006: Bagger- und Verbringungsstrategie für das anfallende Baggergut bei der Verlegung des NorNed-Kabels
  • 2002: Morphodynamische Untersuchungen im Bereich verschiedener Kabeltrassen zur Erschließung der Offshore-Windparks „Amrumbank/West” und „Nordsee/Ost”
  • 2010 / 2012: Morphologische Betrachtungen zu den Fahrwasserkreuzungen von Jade und Weser für die Nordergründe-Kabeltrasse
  • 2011 – 2013: Hydromorphologische und umweltfachliche Machbarkeitsstudie unter Berücksichtigung möglicher Nutzungskonflikte von Kabelverlegungen in der Westerems
  • 2012 – 2013: Morphologische Trassenstudie zur Verlegung des NORD.LINK-Kabels
  • 2012 – 2014: Hydromorphologische und umweltfachliche Machbarkeitsstudie unter Berücksichtigung möglicher Nutzungskonflikte von Kabelverlegungen in der Jade
  • 2014: Morphologische Bewertung von Trassenvarianten für die Nordergründe-Kabeltrasse
  • 2017 / 2022: Detailstudie zur Morphologie und Kabelüberdeckung des Riffgat-Kabels nach partiellen Minderdeckungen und Freilagen
  • 2020 – 2025: Geomorphologische Studien für verschiedene Trassenkorridore im Bereich Norderney
  • 2024 – 2025: Geomorphologische Studien für verschiedene Trassenkorridore im Bereich Langeoog
  • 2024 – 2025: Geomorphologische Studie für verschiedene Trassenkorridore im Bereich Baltrum
Auftraggeber:
  • Samenwerkende elektriciteits produktiebedrijven
  • transpower offshore gmbh
  • TenneT Offshore GmbH
  • Arbeiten im Unterauftrag der MOLL-prd GmbH & Co. KG für Statnett
  • Amprion Offshore GmbH

Küsteningenieurwesen
Küsteningenieurwesen

Naturmessungen
Naturmessungen

Ausgehend von spezifischen Fragestellungen zur Verlegung von Energiekabeln entwickelte sich mit dem Aufkommen von Offshore-Windparks ein Bedarf für generelle Studien zur Trassenfindung für die Leitungsführung von Energiekabeln zwischen den Windparkstandorten und den Anschlusspunkten auf dem Festland. Insbesondere in den Jahren 2011 bis 2014 hat IMP sehr umfangreiche Grundlagenstudien für die Westerems und die Jade betrieben, um innerhalb der vielfältig genutzten und geschützten Ästuare Trassenkorridore für möglichst viele Seekabel zu finden. Neben den aus der Schifffahrt resultierenden Restriktionen waren auch die Belange aus dem Nationalpark, anderen Schutzzonen, der Fischerei sowie bereits vorhandenen Kabeltrassen zu berücksichtigen. Darüber hinaus ergaben sich auch Einschränkungen aus für Kabelverlegungen ungeeigneten Böden, Risikopotentialen ehem. Munitionsverklappungsgebieten, archäologischen Artefakten und besonderen Biotopen. Dem überlagert waren auch die morphologischen Entwicklungen zu berücksichtigen und Gebiete mit hoher morphologischer Aktivität bei der Trassenfindung zu vermeiden.

Im Ergebnis zeigte sich, dass trotz der Größe der Ästuare Nutzungskonflikte nicht immer zu vermeiden sind und die Aufnahmekapazität für Seekabel deutlich begrenzt ist.

Mit den fortschreitenden Planungen für die Offshore-Windparks ab Mitte der 2010er Jahre traten dann Fragestellungen zur konkreten Verlegestrategie und insbesondere zur Mächtigkeit der Kabelüberdeckungen in den Vordergrund. Aus technisch/wirtschaftlicher Sicht ergeben sich einerseits Grenzen für die Verlegetiefe, aus umweltfachlicher Sicht sollte die Kabelverlegung wiederum so ausgelegt werden, dass Nacharbeiten von Minderdeckungen und Freilagen möglichst vermieden werden. I.d.R. wird eine über die Betriebszeit des Kabels einzuhaltende Mindestüberdeckung von 1,5 m im deutschen Küstenbereich als ausreichend angesehen. Deutliche Unterschreitungen stellen ein Sicherheitsrisiko dar, zudem wird möglicherweise die besiedelte Bodenzone aus der Abwärme des Kabels nachhaltig gestört oder verändert, was aus umweltfachlicher Sicht in jedem Fall zu vermeiden ist.
Hier hat IMP viele morphologische Studien zur Analyse der bislang eingetretenen Entwicklungen ausgeführt und auf dieser Basis Prognosen für die weiteren Entwicklungen abgeleitet, um Empfehlungen für die Verlegung von Kabeln unterhalb des zu erwartenden mobilen Horizontes auszusprechen.

Bedingt durch die vielen projektierten Kabelverbindungen und dem zunehmenden Verständnis der Projektbetreiber für die Notwendigkeit hinreichender Datengrundlagen zur Ableitung risikoarmer Entwicklungsprognosen konnten die Peilaktivitäten erheblich gesteigert werden. Auf dieser verbesserten Datengrundlage optimiert IMP laufend die eigenentwickelten Prognosetools, so dass aus morphologischer Sicht immer differenziertere Empfehlungen für die Verlegetiefen von Seekabeln gegeben werden können.

Übersichtskarte

DIE IMP LEITPROJEKTE: